Hauptfigur in Wagners »Ring-Tetralogie« ist sicher Göttervater Wotan, von dessen Leben, Lieben und Scheitern die 4 Abende erzählen; auch wenn Wotan in der Götterdämmerung nur noch hinter den Kulissen wirkt. Seine Ring-Dichtung stellte Wagner hauptsächlich aus der altnordischen Edda und deren Seitensträngen zusammen.
Ziel dieser Figurentheater-Inszenierung war es, den 400seitigen Text Wagners (Reclam UB Nr. 18628) auf gut 2 Stunden zu verkürzen und dem Melodram eine parodistisch-heitere Note zu geben; überdies viele »Sächsismen« einzuarbeiten.
Die Musik musste (leider!) stark verkürzt werden (von 16 Stunden auf ca. 35 Minuten), wird aber hier sinngemäß eingesetzt. Die wichtigsten Leitmotive wurden ergänzt beispielsweise durch das atemlose Vorspiel zur Walküre oder die Winterstürme (hier konnte leider kein Wagner-Tenor finanziert werden so mussten wir das selber machen). Dann natürlich durch den furiosen Walkürenritt, Mimes wundervoll lyrische Erzählung von Siegfrieds Herkunft und, vor allem, das »feuerzaubernde« Finale aus der Götterdämmerung.
Supervision: Volkmar Funke, www.puppentheater-funke.de; Jan Burdinski, Fränkischer Theatersommer e. V.
Musik: Iva Slancova spielt aus Wagners Ring
Ausstattung, Text und Spiel: Thomas Glasmeyer
»Wenn Hagen in Richard Wagners ›Götterdämmerung‹ die Koloraturen von Mozarts Königin der Nacht aus der ›Zauberflöte‹ trällert und das Publikum nicht mehr in der Lage ist, sich an dieser Stelle den Szenenapplaus zu verkneifen, kann das nur eines bedeuten: Hier ist endlich und wahrhaftig der ›Jahrhundertring‹ schlechthin entstanden. Die Rede ist von Thomas Glasmeyer und seinem Puppentheater, dem Piccolo Teatro Espresso sowie Iva Slancova am Flügel […]« (Nordbayerischer Kurier, 11.10.2013)